ELI GEISER

ROST

Für mich ist Rost in erster Linie eine Farbe, der ich täglich überall begegne; In Blättern, Samenkapseln, Fellen, Steinen und im Humus. Rost ist die Farbe des Herbstes, des Alterns und und des Vergehens.
Die Farbe rost lässt mich aber auch zurückdenken, wie die befallenen Gegenstände einmel ausgesehen haben könnten. Wenn ich ein rostiges Werkzeug sehe, denke ich mir Geschichten aus von Menschen, die jahrelang damit gearbeitet haben. Diese Werkzeuge waren ein Teil ihres Alltages. Nun sind es nur noch Überbleibsel, die keine Funktion mehr haben und auseinanderbrechen.
Rost ist die Endstation der Erosion. Es ist der letzte Part einer Form, bevor sie vom Rost gefressen wird. Was einmal hartes Metall war, zerfällt in kleine Teile und wird schlussendlich ein Pulver. Es bleibt nur noch eine Idee davon übrig, was da einmal war. Es fasziniert mich, die Resten des Zerfalls in die Hände zu nehmen und aufzubewahren.
Rost ist ein Symbol für die Vergänglickeit und verändert unsere Sicht auf die Dinge um uns herum. Rost ist nicht nur eine Farbe, sondern eine Anspielung auf die Zeit und die Geschichte. Wenn ich mit Rost arbeite,
verwende ich ein ausrangiertes Material und beginne eine neue Geschichte.